Duales System: Sammlung von Altglas und dem gelben Sack

Wir sammeln für Klima und Ressourcen

Bereits seit 2014 führt die Firma Mittelstädt im Auftrag des Dualen Systems Deutschland (DSD) im Kreis Northeim die Sammlung von Altglas und dem gelben Sack durch. Immer wieder begegnen wir Fragen und Meinungen ( Irrtümern ) von Bürgerinnen und Bürgern zu denen wir gerne aufklären möchten :

Wir sammeln für Klima und Ressourcen

Bereits seit 2012 führt die Firma Mittelstädt im Auftrag des Dualen Systems Deutschland (DSD) im Kreis Northeim die Sammlung von Altglas und seit 2014 von dem gelben Sack durch. Immer wieder begegnen wir Fragen und Meinungen (Irrtümern) von Bürgerinnen und Bürgern zu denen wir gerne aufklären möchten :

Irrtum Nr. 1

Es ist egal, ob Müll getrennt wird – Mülltrennung hat keine positive Auswirkung auf die Umwelt.

Richtig ist:

Mit richtiger Mülltrennung kann jeder mit wenig Aufwand einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und den Klimaschutz leisten, weil er wertvolle Ressourcen wieder dem Wertstoffkreislauf zuführt.

Das renommierte Öko-Institut in Freiburg hat berechnet, dass durch das Recycling von Leichtverpackungen aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne,
von Verpackungen aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich rund 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht den Emissionen einer Stadt in der Größe von Bonn im gleichen Zeitraum.

Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle von neu produziertem Kunststoff zum Einsatz kommt, vermeidet zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase.

Die Produktion von Recyclingpapier verbraucht nur ein Drittel der Energie und etwa ein Fünftel des Wassers, das für die Produktion von Frischfaserpapier benötigt wird. Und der Einsatz von recyceltem Aluminium verbraucht nur fünf Prozent der Energie, die zur Herstellung von Primäraluminium notwendig ist.

Irrtum Nr. 2

Gesammelte Verpackungsabfälle und Restmüll werden zusammen verbrannt.

Richtig ist:

Verpackungsabfälle aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne gelangen in einen Wertstoffkreislauf und werden zum größten Teil wieder zur Herstellung neuer Produkte verwendet. Hierzu bringen die Entsorgungsunternehmen sie zunächst vollständig in Abfallsortieranlagen, die in Deutschland flächendeckend vorhanden sind. Dort werden sie nach Materialien sortiert, Restmüll und nicht Verwertbares aussortiert und alle dafür verwertbaren Abfälle dann dem Recycling zugeführt.

Das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz verpflichtet die dualen Systeme dazu, dass aktuell mindestens 80 Prozent aller Glas-, Weißblech- und Aluminiumverpackungen, 85 Prozent aller Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton und rund 60 Prozent aller Kunststoffverpackungen aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne recycelt werden.

Je besser die Haushalte trennen, desto mehr Wertstoffe aus Verpackungsabfällen bleiben diesem Kreislauf erhalten: Verpackungsmüll, der in der Restmülltonne eingeworfen wird, wird tatsächlich verbrannt und geht dem Rohstoffkreislauf unwiederbringlich verloren. Und Restmüll, der falsch in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gelangt, erschwert den Sortierprozess erheblich und kann das Recycling unmöglich machen.

Irrtum Nr. 3

Verschiedenfarbige Glasscherben werden wieder zusammengekippt.

Richtig ist:

Das Zusammenkippen getrennter Glasscherben würde zu Verunreinigungen führen, die ein Recycling erschweren. Gemäß Verpackungsgesetz müssen die dualen Systeme aktuell mindestens 80 Prozent aller (Einweg-)Glasverpackungen recyceln und das ist nur mit korrekt getrenntem Glas möglich. Befindet sich zum Beispiel ein braunes Glas zwischen Weißglas, verfärbt sich beim Einschmelzen das gesamte Weißglas.

Um einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten, ist es deshalb wichtig, Verpackungen aus Glas korrekt zu trennen. Mit weiterem positiven Effekt für die Umwelt: Denn der Einsatz von Recyclingglas spart Energie und Ressourcen. Allein 10 Prozent Scherbeneinsatz reduzieren die Schmelzenergie um 3 Prozent und die CO2-Emissionen um 3,6 Prozent.

Jede Glasflasche besteht zu 60 Prozent aus „Alt“-Scherben, bei grünen Gläsern sind es sogar bis zu 90 Prozent. Nicht zuordenbare Farben, wie beispielsweise
Verpackungen aus blauem Glas, gehören im Übrigen in das Grünglas, das als Mischfarbe die meisten Unreinheiten verträgt.

Irrtum Nr. 4

In den Gelben Sack und die Gelbe Tonne gehört nur Plastik.

Richtig ist:

Neben Kunststoffverpackungen gehören auch alle Verpackungen aus Weißblech, Aluminium und Verbundmaterialien wie Getränkekartons in den Gelben Sack und die Gelbe Tonne.

Sie sollten dabei vollständig entleert sein, damit die Materialien im Sortierprozess sauber voneinander getrennt werden können. Ein Ausspülen der Verpackungen ist nicht erforderlich, da im anschließenden Verwertungsprozess ohnehin eine industrielle Reinigung erfolgt.

Alle Gegenstände aus Kunststoff oder Metall, die keine Verpackung sind, wie Kinderspielzeug oder Zahnbürsten, gehören in die Restmülltonne oder können in einem Wertstoffhof abgegeben werden.

Irrtum Nr. 5

Plastikabfälle werden sowie ins Ausland exportiert.

Richtig ist:

99,9 Prozent der deutschen Kunststoffabfälle aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack wurden 2022 in Deutschland (84,4 Prozent) und anderen EU-Staaten (15,5 Prozent) verwertet.

Insgesamt 0,1 Prozent der Kunststoffabfälle aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack wurden zur Verwertung ins Nicht-EU-Ausland (Norwegen, Schweiz, Türkei, Vietnam) exportiert.

Für das Recycling im Allgemeinen (In- und Ausland) gilt:
Unabhängig davon, wo Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack sortiert und verwertet werden, müssen sich Anlagenbetreiber nach deutschen Richtlinien von Sachverständigen zertifizieren lassen und festgeschriebene Standards beim Recycling einhalten.

Fragen und Antworten zur Mülltrennung:

Warum ist der Gelbe Sack so dünn?

Auf den vorderen Plätzen der beliebtesten Gelbe-Sack-Fragen liegt die nach dem Material:
Warum ist die Folie des Gelben Sacks nicht dicker?

Hier gilt:
Mit so wenig Material wie nötig sollen so viele Verpackungen wie möglich gesammelt werden. Denn der Gelbe Sack ist nur
für leichte Verpackungsabfälle wie Joghurtbecher, Konservendosen, Aluschalen und Getränkekartons gedacht. Schwerere Abfälle
wie Holz oder Sperrgut darf er gar nicht schlucken.

Ein weiterer Vorteil des dünnen Sackmaterials:
Es ist transparent und macht es den Müllwerker*innen leichter zu erkennen, ob dort Abfälle enthalten sind, die nicht hineingehören.

Wäre es nicht sinnvoller, den Abfall zu verbrennen, statt ihn mühsam zu sortieren?

Die Müllverbrennungsanlagen in Deutschland bieten grundsätzlich einen effizienten und sicheren Weg,
Restabfälle zu entsorgen.

Für das hochwertige Recycling von Verpackungen stellen sie jedoch keine Alternative dar.

Jedes Kilogramm Kunststoffverpackungen, das der Verbraucher in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gibt, spart gegenüber der Müllverbrennung klimaschädliches CO2, entlastet damit die Umwelt und spart wertvolle Rohstoffe für zukünftige Generationen.

Können moderne Maschinen nicht das Trennen übernehmen?

Moderne Sortieranlagen sind für die Sortierung von Leichtverpackungen ausgelegt. Hausmüll auf den Sortierbändern erschwert die Sortierung. Zudem wird durch Verschmutzungen die Recyclingfähigkeit der sortierten Wertstoffe deutlich herabgesetzt. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Versuche, Restmüll und Verkaufsverpackungen in einer Tonne zu erfassen und erst in der Sortieranlage voneinander zu trennen.

Das Ergebnis war leider nicht befriedigend, da durch den hohen Verschmutzungsgrad keine für ein hochwertiges Recycling geeigneten Wertstoffe aus dem Abfallstrom heraus sortiert werden konnten. Gerade der oft feuchte Restmüll, wie zum Beispiel Küchenabfälle, Speisereste, Teebeutel oder Kaffeefilter, verschmutzt die Verpackungsabfälle enorm.

Dies hat negative Auswirkungen auf die Recyclingfähigkeit der Verkaufsverpackungen und setzt die Qualität der gewonnen Recyclingrohstoffe stark herab.

Lassen sich biologisch abbaubare Kunststoffe gut recyceln?

Auch bei Recyclingprozessen sind biologisch abbaubare Kunststoffe bislang kritisch zu bewerten. Aufgrund ihrer marginalen Mengenanteile bei Kunststoffabfällen ist eine automatische Erkennung und Sortierung dieser Polymere wirtschaftlich und qualitativ nicht darstellbar.

Trotz ihrer geringen Mengenanteile am Altkunststoffstrom können sie sich aufgrund ihrer biologischen Instabilität auch negativ auf die Qualität stabiler Kunststoff-Rezyklate auswirken.